Die Kommende des Deutschen Ordens in Lengmoos geht zurück auf ein bereits vor 1211 bestehendes (seit 1235 vom Deutschen Orden geführtes) Hospiz. Es stand an der Passhöhe (St. Ulrichs-Pass) jenes Abschnitts des Brennerwegs, der als „Kaiserstraße“ in die Geschichte eingegangen ist und bis ins späte Mittelalter zwischen Kollmann und Bozen wegen der immer wieder auftretenden Unpassierbarkeit der Eisackschlucht über die Rittner Höhen verlief.
Die Kommende
Durch den Ausbau der Straßenverbindung in der Eisackschlucht zur Fahrstraße um 1500 (die nach ihrem Hauptbetreiber „Kuntersweg“ heißt), verlor der Weg über den Ritten viel von seiner Bedeutung.
Der heutige Baukörper ist um 1625 entstanden, enthält im 1. Stock kostbar ausgestattete Repräsentationsräume mit Prunköfen, Stuckdecken und bemalten Tapeten und im 2. Stock mehrere Räume für kulturelle Veranstaltungen, die vom Kuratorium Kommende Lengmoos seit 1989 für Konzerte, Ausstellungen, Vorträge, Symposien etc. genutzt werden.
Im Hof der Kommende wird seit 1973 durch die Rittner Sommerspiele Freilichttheater geboten.
Die künstlerische Ausstattung in den Repräsentationsräumen mit Stuckdecken und bemalten Tapeten ist um 1740 entstanden. Die Stukkaturen sind im sogenannten „Bandlwerk“ gehalten und zeichnen sich durch besonders reiche und formvollendete Gestaltung aus. Auf den Tapeten sind biblische Szenen, Episoden aus der Geschichte des Deutschen Ordens und Jagden am pfalzgräflichen Hof dargestellt, an denen Komtur Ingenuin von Recordin, der Auftraggeber der kostbaren Ausstattung, teilgenommen hatte.
Der stattliche Baukomplex von Kirche und Kommende ist trotz seines Bedeutungsverlusts ein kulturelles und seelsorgliches Zentrum für den Ritten geblieben und bildet noch heute den beherrschenden baulichen Akzent im Dorfbild von Lengmoos.
Die Kommende kann von Mai bis Oktober am Mittwoch und Freitag von 16 - 18 Uhr besichtigt werden.
Besichtigung Trachtenausstellung: Mai bis Oktober am Mittwoch und Freitag von 16:00 - 18:00 Uhr